Wie viel "Bums" darf eine Werbung demnach haben, wenn es doch ohnehin nicht der Realität entspricht? Dürfen Spielfiguren brennen und untertitelt werden mit "When you're too hot for the club"? Anscheinend stößt das Marketing von EA damit an eine enorme Grenze des Geschmackvollen.
Mit einigen Tweets und animierten GIFs wollte die Marketingabteilung den Hype für Battlefield 1 weiter ankurbeln. Die Gräuel des stilisierten Ersten Weltkriegs gepaart mit moderner, hipper Action. Und diese hippe Action sieht in Zeiten von Game of Thrones meist brutal aus, das ist kein Geheimnis. Dennoch musste EA einen Rückzieher machen, entschuldigte sich schließlich sogar offiziell.When your tweet is too hot for social media. #justWW1thingshttps://t.co/UQYn4TwzPC pic.twitter.com/sSoMOhaGxq— Phil Savage (@Octaeder) October 31, 2016
Doch was EA hier vergisst: Der Erste Weltkrieg ist/war eine reale Angelegenheit, ein moderner Großkonflikt der unzählige Todesopfer forderte. Und im Gegensatz zum Narrativ des Zweiten Weltkriegs besteht hier keine klare Gut gegen Böse Linie. Die für das Storywriting beliebten Nazis sind einfach nicht da, so auch keine Zombies. Also kämpfen auch in den virtuellen Schützengräben des neusten Battlefield Ablegers einfache Menschen gegen Menschen.
Krieg ist sinnlos. Die verbreiteten GIFs reflektieren vielmehr die aktuelle kompetitive Haltung, die uns in Spielen vermittelt wird. Es geht schlussendlich um Punkte, Polygone, nicht um Handlung, Personen oder historische Kontext. Die Tweets enttarnen damit den Schelm selbst, wie er denkt: Das Setting des Ersten Weltkriegs spielt eine gänzlich untergeordnete Rolle. Das Herz von Battlefield liegt im bewährten, kompetitiven Multiplayer. Der Stern des Storytellings und des Verarbeitens historischer Inhalte ist für EA noch nicht aufgegangen.
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Polygon
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